CDU Stadtverband Halle (Westf.)

CDU beantragt städtische Förderung von Innendämmung

Programm für Eigentümer und Vermieter

In Zeiten explodierender Energiekosten stellt sich die Frage, wie man am besten Energie einsparen kann. Gerade ältere Häuser sind oftmals schlecht gedämmt. Über die Gebäudehülle entweicht dann unnötig viel Wärme, was die Kosten in die Höhe treibt.

Und nicht nur das: Ein Haus mit Öl- oder Gasheizung stößt hierüber ein Vielfaches an CO2 in die Luft, als über den Stromverbrauch.

Wer darüber nachdenkt, seine Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, muss sich darüber im Klaren sein, dass eine Wärmepumpe nur in einem gut gedämmten Gebäude wirtschaftlich zu betreiben ist. Sie verbraucht ansonsten zu viel Strom.

Neben Dach und Fenstern stellen die Außenwände einen wesentlichen Teil der zu dämmenden Gebäudehülle dar.

Wer ein Haus nachträglich dämmen möchte, sollte sich überlegen, in welcher Reihenfolge er das tut. Da warme Luft nach oben steigt, ist es sinnvoll, das Dach zuerst zu dämmen. Dreifachverglasung bei einer schlecht gedämmten Wand kann Schimmel zur Folge haben, da die Feuchtigkeit sich nicht mehr an den Fensterscheiben, sondern an den Wänden niederschlägt. Da kann es durchaus ratsam sein, sich vor dem Fenstertausch um die Außenwände zu kümmern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Außenwand zu dämmen. Zum einen gibt es Wärmedämmverbundsysteme, die vollflächig vor der Fassade angebracht werden. Ältere Häuser verfügen oftmals über ein zweischaliges Mauerwerk mit einer Luftschicht dazwischen. Hier kann Einblasdämmung das Mittel der Wahl sein. Für die beiden genannten Varianten stehen derzeit Fördermittel vom Bund zur Verfügung.

Es gibt aber auch Fälle, wo die beiden genannten Dämm-Maßnahmen nicht möglich oder wirtschaftlich sind. Bei verklinkerten Häusern müsste man i.d.R. vor Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems die Klinker entfernen. Einblasdämmung ist nicht bei jedem zweischaligen Mauerwerk möglich. Bei Mehrfamilienhäusern muss sich die Hausgemeinschaft auf eine Maßnahme einigen. Als Besitzer einer Eigentumswohnung kann man nicht einfach seine Wände anteilig von außen dämmen.

Hier kommt die Innendämmung ins Spiel, stellt sie doch in den oben genannten Fällen eine sinnvolle Alternative dar. Besitzer von Eigentumswohnungen können unabhängig von der

Bis heute hält sich hartnäckig die Annahme, Innendämmung wäre schädlich - gar schimmelfördernd. Dem ist schon lange nicht mehr so. Tatsächlich kamen vor Jahren Systeme zum Einsatz, die nicht funktionierten. „Styropor“-Tapeten z.B. transportierten Luftfeuchtigkeit nicht, diese sammelte sich dahinter an der Wand und es entstand Schimmel.

Zum Glück sind diese Systeme schon lange vom Markt verschwunden. Bei modernen Materialien zur Innendämmung wird Feuchtigkeit durch die Wand transportiert – sie atmet. Fachleute sprechen hier von diffusionsoffenen Systemen. Prominente Vertreter der diffusionsoffenen Dämmstoffe sind z.B. Holzfaserplatten und Kalziumsilikatplatten – sogenannte Klimaplatten. Letztere regulieren die Feuchtigkeit im Raum so gut, dass sie sogar zur Schimmelsanierung eingesetzt werden. Holzfaserdämmplatten wiederum bieten zudem einen besonders wirksamen Hitze- und Schallschutz. Da sie zum größten Teil aus Restprodukten der Holzproduktion entstehen. So wird nebenbei auch CO2 gebunden. Andere Dämmstoffe, wie Mineralwolle, werden i.d.R. per Dampfbremse oder Dampfsperre vor Feuchtigkeit geschützt.

Diese Systeme sind gut erprobt. Mit Holzfaserdämmplatten z.B. hat man mittlerweile über 30 Jahre Langzeit-Erfahrung.

Wie bei allen Dämm-Maßnahmen, sollte man vorher einen Fachmann zu Rate ziehen. Energieberater und Architekten sind da gute Ansprechpartner. Sie können Taupunktberechnungen anstellen und im Vorfeld z.B. Maßnahmen zur Verhinderung von Wärmebrücken empfehlen.

Leider gibt es derzeit keine staatliche Förderung von Innendämmung. Wir möchten den Haller Bürgerinnen und Bürgern helfen, Energie zu sparen, damit sie entlastet werden und wir dringend notwendige Fortschritte beim Klimaschutz machen.

Daher fordern wir ein städtisches Förderprogramm für Innendämmung.